20191004-Der-Darm-wichtiger-und-groesster-Teil-des-Immunsystems-Hand-Abwehr

Der Darm ist ein wichtiger und der größte Teil unseres Immunsystems. 70 % aller Immunzellen des Körpers befinden sich im Dünn- und Dickdarm; knapp 80 % aller Abwehrreaktionen laufen hier ab. Ist der Darm gesund, sind wir besser gegen viele verschiedene Krankheiten und Infektionen geschützt.

70-80% des Immunsystems sitzen im Darm

Der Darm und die intestinale Mikrobiota (umgangsprachlich auch Darmflora genannt) spielen eine wichtige Rolle für eine funktionierende Immunabwehr. Die Oberfläche unseres Darms beträgt rund 400 Quadratmeter und ist somit fast so groß wie ein Basketballfeld und etwa 100-mal so groß wie die der Haut. Somit bildet der Darm eine wichtige Schnittstelle zwischen unserem Körper und unserer Umwelt – und bietet damit zugleich eine große Angriffsfläche für Bakterien, Viren und Co. Hier muss entschieden werden, welche Partikel und Substanzen durch die Darmwand in den Körper gelangen dürfen und was „draußen“ bleiben oder gar aktiv abgewehrt und bekämpft werden muss. Um zu verhindern, dass schädliche Stoffe eindringen können, verfügt der Darm über mehrere Verteidigungslinien, die aus Darm-Mikrobiota, Darmschleimhaut und dem Darm-assoziierten Immunsystem bestehen. Diese bilden eine funktionelle Einheit, welche heute unter dem Begriff Darmbarriere zusammengefasst wird.

Der Darm verfügt über eine komplett eigene Immunabwehr. Experten sprechen vom Darm-assoziierten Immunsystem (gut-associated lymphoid tissue, GALT).

Neben der mechanischen Grenze, die die Darmwand darstellt, spielen unser darmeigenes Immunsystem und unsere Darmbewohner eine zentrale Rolle. Unsere „guten“ Darmbakterien arbeiten kräftig mit, wenn es um die Abwehr von Krankheitserregern geht. Sie stimulieren unser Immunsystem wie ein Heer aus „Personal Trainern“, trainieren unser Immunsystem rund um die Uhr und halten es ständig auf Trab. Das ist wichtig, denn schließlich muss unsere Abwehr ständig aufs Neue zwischen Freund und Feind unterscheiden – nützliche Darmbakterien und Nährstoffe sollen toleriert werden, Krankheitserreger hingegen müssen bekämpft werden. Scheitert dieses „Abwehr-Training“, kann es beispielsweise zu Allergien und Autoimmunerkrankungen kommen: Dann greift das Immunsystem eigentlich harmlose Substanzen (z. B. Inhaltsstoffe von Lebensmitteln) beziehungsweise körpereigene Strukturen an.

Unsere Darmbakterien trainieren unser Immunsystem rund um die Uhr und steuern wichtige Bestandteile des Immunsystems, die zur Abwehr von Infektionen benötigt werden

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Mikrobiom und Probiotik was hat das miteinander zu tuen?

Außerdem konkurrieren die Darmbakterien mit Krankheitserregern um „Futter“ und Andock-Stationen an der Darmwand. Zusätzlich verbrauchen sie den Sauerstoff, den viele krankmachende Bakterien benötigen. Auf diese Weise können die guten Darmbakterien verhindern, dass sich gefährliche Keime ausbreiten und den Darm überwuchern (sog. Kolonisationsresistenz).
Einige unserer Darmbewohner produzieren außerdem antibakterielle Stoffe, die das Wachstum körperfremder Bakterien eindämmen und regen die Bildung körpereigener Abwehrstoffe an, der sogenannten Defensine, Zytokine und Antikörper. Laktobazillen und Bifidobakterien bilden beispielsweise Milchsäure. Diese senkt den pH-Wert im Darm ab, sodass ein saures, darmfreundliches Milieu entsteht. Kurzkettige Fettsäuren, die von den Darmbakterien hergestellt werden, haben eine schützende Wirkung auf die Darmwand, die dazu beiträgt, die sogenannte Darmbarriere zu erhalten. Schließlich regulieren Darmbakterien auch die Funktion des Darm-assoziierten Immunsystems.

Wenn der Darm aus dem Gleichgewicht gerät, zeigt sich das oft durch eine erhöhte Infektanfälligkeit. Erkältungsviren, Durchfall-Erreger, Pilze und Co. haben dann leichtes Spiel.

Die Bedeutung der Darm-Mikrobiota für das Immunsystem lässt sich am anschaulichsten bei keimfrei aufgezogenen Labortieren darstellen, die keine Darmbakterien aufweisen. Diese Tiere zeigen eine starke Verkleinerung aller peripheren lymphatischen Organe, eine geringere Anzahl an Antikörpern, verringerte Immunantworten und erhöhte Infektanfälligkeit.

Durch Stärkung des Darms kann also auch das Immunsystems gestärkt werden.

Durch ausgewogene Ernährung mit reichlich Gemüse und Obst und den richtigen Vitalstoffen können Sie die Immunzellen im GALT unterstützen.
Zusätzlich können Sie die guten Darmbakterien „anfüttern“ durch lösliche Ballaststoffe, aber auch Hülsenfrüchte, Haferflocken und Roggen sind gutes Futter für unsere Darmbakterien.
Besonders die Gabe von bestimmten lebenden Bakterien, sogenannten Probiotika, können die natürlich vorkommende Darm-Mikrobiota bei der Abwehr von Krankheitserregern und Fremdstoffen unterstützen und so die körpereigene Abwehr stärken.
Gut zu wissen: Alkohol und Rauchen sind Gift für die Abwehr und setzen außerdem unseren guten Darmbewohnern ganz schön zu.

Studien belegen, dass Probiotika bei der Abwehr von Krankheitskeimen unterstützen und positive Effekte auf die allgemeine Infektabwehr haben können.

Intensiven Forschungen in den letzten Jahren ist es zu verdanken, dass die wissenschaftliche Datenlage zu Probiotika mittlerweile zu einer soliden Datenbasis herangewachsen ist und positive gesundheitliche Wirkungen bei bestimmten Symptomen und Erkrankungen inzwischen als wissenschaftlich anerkannt gelten. Es zeigte sich, dass bei Personen, die Probiotika einnahmen, statistisch signifikant weniger Infektionen auftraten als in den Kontrollgruppen. Darüber hinaus konnten in mehreren Studien in verschiedenen Altersgruppen und Lebenssituationen positive Effekte auf Dauer und Schwere banaler Infekte gezeigt werden.

Abwehr von Infektionen

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Dr. Eva Sattler ist promovierte Biochemikerin.
Sie beschäftigt sich seit Jahren mit dem Immunsystem und der Darmgesundheit.
Seit 2014 verstärkt sie NutraPet Systems in den Bereichen Produktentwicklung und Qualitätsmanagement der probiotischen Ergänzungsfuttermittel unter der Marke NutraPro®.